Angststörungen
Angst kann als Symptom bei verschiedenen psychischen Erkrankungen auftreten und geht oftmals mit vielfältigen körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Atembeschwerden, Schweißausbrüchen, Schwindel, oder Übelkeit einher. In der kognitiven Verhaltenstherapie will ich Sie nach einer diagnostischen Einordnung Ihrer Symptome dabei unterstützen, die Entstehung und Aufrechterhaltung Ihrer Symptome besser zu verstehen. Zur Behandlung von Angststörungen wende ich je nach Störungsbild verschiedene evidenzbasierte Methoden an.
Die Agoraphobie zeichnet sich durch Angst vor Menschenmengen, öffentlichen Plätzen und der Furcht, alleine weit zu verreisen aus. Die erwartete Hilflosigkeit in solchen Situationen kann bei Betroffenen auch zu Panikattacken führen. In der Therapie sollen angstauslösende Gedanken identifiziert und verändert werden. Nach der Erarbeitung von Strategien zum Umgang mit Angst werden angstauslösende Situationen in Expositionsübungen aufgesucht. Ziel dabei ist die sogenannte Habituation, also die Erfahrung, dass die erlebte Angst nicht ins Unermessliche ansteigt, sondern im Gegenteil abflacht.
Bei der sozialen Phobie besteht eine Furch davor, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder sich peinlich oder erniedrigend zu verhalten. Soziale Situationen, in denen dies befürchtet wird, werden daher vermieden. Da Menschen mit sozialen Ängsten oftmals ein negatives Bild von sich selbst haben und auch erwarten, dass andere dieses Bild teilen, werden in der Therapie diese Grundannahmen hinterfragt. Ein weiteres Problem stellt die intensive Selbstbeobachtung dar, die typische Symptome wie Erröten oder Schwitzen in ihrer Bedeutung verstärkt. Im therapeutischen Prozess unterstütze ich Sie durch das Einüben eines Aufmerksamkeitsfokus weg von inneren hin zu externen Reizen. Neben Entspannungsverfahren und Übungen zum Steigerung der Selbstwertes und der sozialen Kompetenz sind Expositionsübungen ein wichtiger Baustein der Therapie. In Rollenspielen und Verhaltensexperimenten sollen positive INteraktionserfahrungen gemacht werden, die im weiteren Verlauf auch im Alltag erprobt werden können.
Spezifische Phobien unterscheiden sich hinsichtlich der Quelle der Angst und können sich auf verschiede Umweltbegebenheiten (z.B. Angst vor Stürmen oder Dunkelheit), Situationen (z.B. Klaustrophobie, Angst vor Benutzung von Fahrstühlen oder Flugzeugen) oder Tieren (z.B. Angst vor Schlangen oder Spinnen) beziehen. In der Therapie helfen kognitive Strategien dabei, eine Distanz zu angstauslösende Gedanken zu gewinnen bzw. diese umzubewerten. Expositionsübungen sind bei spezifischen Phobien das Mittel der Wahl. Bei der Blut-Spritzen-Phobie kommt es oftmals zu einer spezifischen körperlichen Reaktion: Zunächst steigen Puls und Blutdruck beim Anblick von Blut oder Spritzen an, danach kommt es jedoch zu einem schnellen Abfall der beiden Parameter, was zur Ohnmacht führen kann. Um dem entgegenzuwirken wird in der Therapie vor der Konfrontation mit den angstauslösenden Reizen die Technik der „Applied Tension“ eingeübt.
Bei der Panikstörung erleben Betroffene wiederholt Panikattacken, oftmals „wie aus dem Nichts“. Durch einen körperlichen Aufschaukelungsprozess werden die Symptome teilweise als lebensbedrohlich wahrgenommen. Dabei handelt es sich um Fehlinterpretationen körperlicher Symptome. In der Therapie wird an einer funktionalen Interpretation dieser Symptome gearbeitet. Zudem erfolgt auch bei der Panikstörung eine Konfrontation mit der Angst – in diesem Fall mit den körperlichen Symptomen – um zu erlernen, dass ein gesunder Umgang damit möglich ist.
Die Generalisierte Angststörung zeichnet sich durch Sorgen über potentielle Unglücke in der Zukunft aus. Die Sorgen können dabei um die eigene Gesundheit und mögliche Erkrankungen, die Sicherheit von Familienmitgliedern, die finanzielle Situation und andere Bereiche kreisen. Neben den klassischen Angstsymptomen berichten Betroffene häufig von Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen und Muskelverspannungen. Gerne unterstütze ich Sie dabei, Angstbewältigungsstrategien einzutrainieren und gedankliche Verzerrungen wie katastrophisierendes Denken zu korrigieren. Wie bei den anderen Angsterkrankungen ist auch hier eine Konfrontation mit den angstauslösenden Reizen – in der sogenannten Sorgenexposition – von großer Bedeutung.